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Das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage im Vogtlandkreis wird sich auch weiterhin für die demokratischen Werte einsetzen

Die Abstimmung im Plauener Stadtrat zur Unterstützung des Bündnisses für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage im Vogtlandkreis stellt eine weitere Zäsur im Umgang mit dem Engagement für Demokratie und Nächstenliebe sowie gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in Plauen dar. Erschreckend ist dabei aber weniger der Umstand, dass die Gelder für das Bündnis gestrichen wurden, sondern die unwürdige Art und Weise, wie die Arbeit des Runden Tisches der letzten Jahre dargestellt, das ehrenamtliche, demokratische Engagement zum Wohle der Stadt diffamiert wurde und damit viele Vogtländerinnen und Vogtländer vor den Kopf gestoßen wurden. Die Tatsache, dass eine demokratische Partei, wie die CDU, gemeinsam mit der AfD und dem III. Weg gegen das Bündnis stimmt bzw. gar einen entsprechenden Antrag stellt, lässt uns mindestens sprach- und ratlos zurück.

In einem Bündnis, in dem Menschen aus verschiedenen Organisationen, Institutionen, Parteien, Vereinen und auch engagierte Privatpersonen zusammen für ein Ziel eintreten – Demokratie und Toleranz erhalten und stärken, die Menschenwürde aller schützen und sich gegen Rassismus, Menschenverachtung und Hass einzusetzen – ist eine gegenseitige Wertschätzung und Toleranz wichtig. Die Betonung liegt dabei auf gegenseitig und auch darauf zu akzeptieren, wenn Mehrheiten im Bündnis nicht immer den eigenen Vorstellungen entsprechen. Dafür braucht es Kompromissfähigkeit. Wir haben in den vielen Jahren unseres Bestehens die Erfahrung gemacht, dass v.a. die kompromissfähigen Mitglieder übrig geblieben sind. Und das zum Glück in großer Anzahl und Bandbreite – von Sportvereinen, kulturellen Akteuren, Vertreter:innen der Bildungseinrichtungen über Gewerkschaften, Parteien, Kirchgemeinden und –vertreter:innen bis hin zu Einzelpersonen.
Wir als Bündnis danken den Stadträtinnen und Stadträten der SPD, der Grünen, der Linken, der Initiative Plauen und der FDP für ihren Einsatz für das Bündnis. Wir werden weiter unsere Vorhaben umsetzen, Informations- und Bildungsveranstaltungen, Ausstellungen und Begegnungen durchführen, für die Demokratie, das Grundgesetz und die Menschwürde kämpfen und undemokratischen, rassistischen, menschenfeindlichen und neonazistischen Bestrebungen und Aktionen entgegentreten.

In eigener Sache

Anders als in der Aussprache dargestellt, hat die Kirche ihre Trägerschaft für den Runden Tisch nicht wegen den Akteuren aufgegeben, die aktiv mitgearbeitet haben, sondern wegen denen, die sich rausgehalten haben bzw. die die Arbeit des Runden Tisches in Verruf gebracht haben. Zitat aus der Erklärung seitens des Kirchenbezirkes Vogtland vom 20. Juli 2020: „Leider mussten wir schmerzhaft erleben, dass verschiedene Akteure ihre Mitarbeit aufkündigten und dass der Runde Tisch zunehmend in Misskredit gebracht wurde. Unter diesen Bedingungen können wir unsere Aufgabe als Moderator nicht mehr erfüllen, die zivilgesellschaftliche Akteure, die demokratischen Parteien sowie die Repräsentanten des Vogtlandkreises und der Stadt Plauen an einen Tisch zu bringen und gemeinsame Aktionen durchzuführen. Die mehr oder weniger offen kommunizierten diskreditierenden Meinungen über die Arbeit des Runden Tisches oder über einzelne Akteure dienen nicht dem ehemals gemeinsamen Anliegen und auch nicht dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Des Weiteren gilt es klarzustellen, dass Pfarrer Hans-Jörg Rummel nicht einfach als Privatperson, sondern als Politikbeauftragter des Kirchenbezirkes Vogtland im Bündnis als einfaches Mitglied mitarbeitet.


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